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  Feierliche Inbetriebnahme der neuen Dampflokwerkstatt der HSB

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Zug mit Lok 99 7238 bei der Durchfahrt am Haltepunkt Osterteich (Gernrode) 02/2013
Foto: Siegmar Frenzel

Am 17.06.2022 (Fr.) nahm die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) mit einer Festveranstaltung und vielen geladenen Gästen die neue Dampflokwerkstatt in Betrieb.

Das Dampflokwerk Meiningen (DLW) hat die Kosten für Reparaturen und Hauptuntersuchungen nach und nach auf mehr als das Doppelte erhöht. Da durch die Personalpolitik der DBA AG viele Mitarbeiter im DLW in den Ruhestand gegangen sind, ohne den jungen Mitarbeitern ihr Fachwissen weiterzugeben und entsprechende Fähigkeiten beizubringen, dauern die Arbeiten an den Fahrzeugen wesentlich länger als vor einigen Jahren. Nicht nur die HSB sondern auch andere Eigentümer von Dampfloks haben die Erfahrung gemacht, dass das DLW kein Garant mehr für Qualität ist.
Der Transport von Dampfloks, Triebwagen und Wagen zwischen Wernigerode Westerntor und Meiningen ist mit Kosten verbunden.
Das sind Gründe, weshalb die HSB den Bau einer neuen Fahrzeugwerkstatt anstrebte. Aus Platzmangel kam eine Erweiterung der alten Werkstatt nicht in Betracht.
Um gleichzeitig eine neue touristische Attraktion zu schaffen, sollte es eine „gläserne Werkstatt“ werden, wo Besucher bei den Arbeiten an den Fahrzeugen zusehen können.

Da die meisten Loks, Triebwagen und Wagen in Wernigerode stehen, wurde Wernigerode als Standort der neuen Werkstatt favorisiert. Der Landkreis Nordhausen als ein Gesellschafter der HSB drohte deshalb unter dem Vorwurf, dass das Unternehmen sehr wenig für den Bereich in Thüringen tut, mit dem Austritt aus der Gesellschaft.

Der Aufsichtsrat beschloss am 10.01.2014 den Bau einer neuen Werkstatt in Wernigerode.
Am 27.10.2015 wurde der Kaufvertrag zwischen der Stadt Wernigerode und der HSB für das Grundstück am ehemaligen Ochsenteich unterschrieben.
Baubeginn war am 04.10.2019.
Die Baukosten haben sich von den veranschlagten 10 Mio. € auf 15 Mio. € erhöht.

Die Werkstatt ist noch nicht komplett eingerichtet.
von den geplanten 15 neuen Werkstattmitarbeitern hat das Unternehmen bisher fünf eingestellt.

Anstelle von Untersuchungsgruben gibt es in der Halle Hubgleise, mit denen die Fahrzeuge um bis 1,6 m angehoben werden können, was die Arbeitsbedingungen enorm verbessert.
Es gibt auch eine Kesselschmiede. Der Neubau von Kesseln, Dampfzylindern(?) und Radsätzen wird jedoch weiterhin im DLW Meiningen erfolgen. Treib-/Kuppel-/Steuerungsstangen und sogar Lokrahmen will die HSB aber selbst neu bauen.

Voraussichtlich ab Frühjahr 2023 können Besucher von der Galerie aus in die Werkstatt hinein sehen.

Die feierliche Inbetriebnahme startete mit einem „Roll in“. Als erste Dampflok wurde Lok 99 7238 in die Halle geschoben.
Angefangen vom Geschäftsführer der HSB Dr. Matthias Wagener wurden einige Reden gehalten.
Der offizielle Teil der Veranstaltung endete mit dem Anheben der Lok.
Am Abend fand eine Betriebsfeier für Mitarbeiter der HSB statt.

Lok 99 7238 wurde im Jahr 2013 von der Instandhaltung zurückgestellt (z-gestellt)1. Nach neun Jahren Abstellung soll die Lok nun eine Hauptuntersuchung (HU) erhalten und wieder zum Einsatz kommen. Da Teile als Ersatzteil für andere Loks entnommen wurden, müssen die Teile neu angefertigt werden.