Tourismus Rucksack
Wanderroute II

Über die Klippen -
Wanderung über dem Selketal
 

Länge: ca. 5 km (mit Rückweg zu Fuß ca. 9 km)
Anstiege: leicht; zu Beginn ein kurzer steiler Anstieg; am Ende steilerer Abstieg
Ausgangspunkt: Bahnhof Alexisbad
Endpunkt: Bahnhof Mägdesprung
markante Wegpunkte: Verlobungsurne, Luisentempel, Pioniertunnel, Köthener Hütte, Mägdetrappe

Dieser Wandervorschlag über ca. 5 km eignet sich gerade für die vegetationsarme Jahreszeit (Spätherbst bis Frühjahr). Genau dann, wenn die Bäume ihre Blätter verloren haben werden vielerorts Blicke frei, die aus den Einzelheiten der Natur wieder ein harmonisches Ganzes formen. Festes Schuhwerk ist zu empfehlen.
Ausgangspunkt ist die Perle des Selketales, Alexisbad (Ortsteil von Harzgerode), genauer gesagt, der Bahnhof. Wir folgen der Hauptstraé Richtung Süden zum Ortsausgang in Richtung Silberhütte. Am Überweg überqueren wir die Gleise der Selketalbahn. Gleich darauf geht es über die Selke auf einer erst im Jahre 1999 neu errichteten Fußgängerbrücke. Entlang des Gleises und kurz vor der Straße nach Harzgerode links abbiegend folgen wir dem Wanderweg ein Stück in das Lange Tal hinein. Hier befindet sich auch der Aufstieg zur Verlobungsurne. Ist dieser geschafft, so hat man den steilsten Anstieg der Tour auch schon hinter sich.
Wir sind auf dem Habichtstein. Von seinen Klippen lohnt sich erst einmal ein Blick in das Selketal. Schließlich beträgt der Höhenunterschied fast 60 Meter. Bei der Verlobungsurne handelt es sich übrigens um eine Eisengußarbeit aus Mägdesprung.
Klippenweg heißt nunmehr der Wanderweg, dem wir folgen. Fast ohne Steigungen schmiegt er sich an den Berg und gibt hin und wieder den Blick auf das Selketal frei. Nach einem reichlichen Kilometer wird ein Aussichtspunkt erreicht, der sich oberhalb der kleinen Kapelle von Alexisbad befindet. Sie diente einst der Herzogin von Anhalt-Bernburg als Teehäuschen.
Weiter geht es auf dem Klippenweg, der nunmehr landeinwärts führt, um ein Seitental zu queren. Durch dieses führt der Alexisbader Weg aus dem Tal der Selke nach Harzgerode. Auf dem Weg angelangt wenden wir uns talwärts und nutzen ein Stück die kürzeste Verbindung zwischen Harzgerode und Alexisbad. Im Winter dient dieser Weg als Rodelbahn.
Der Klippenweg zweigt nun rechts ab und steigt erneut auf die Höhe hinauf. Wir folgen der Beschilderung zum Luisentempel. Er wurde 1823 erbaut und lädt zu einer kleinen besinnlichen Rast ein. Wir befinden uns oberhalb des ältesten Ansiedlung des Unterharzes, dem Kloster Hagenrode. Es befand sich in Alexisbad am heutigen Ortsausgang in Richtung Ballenstedt und wurde 975 gegründet. 1525 wurde es in Folge der Reformation fast vollständig zerstört und heute erinnert nur noch der Flurname Klostermühle mit einigen aus jüngerer Zeit stammenden Häusern an die Vergangenheit.
Beim Weitergehen stoßen wir auf einen links aus dem Tal aufsteigenden Weg. Er führt hinunter zur Klostermühle und sollte auf einem kurzen Abstecher erkundet werden, liegt doch hier der sogenannte Pioniertunnel. Das ist ein künstlich in den Felsen geschlagener Wegetunnel.
Nach dem Abstecher wieder oben auf der Höhe angekommen, lockt als nächstes Ziel die Köthener Hütte. Sie wurde 1897 auf einer Felsklippe hoch über dem Selketal erbaut. Wer möchte, der kann seine Ankunft mit Glockengeläut kundtun. Auch hier lohnt sich eine Rast. In der Stille des Waldes bemerkt man kaum die im Tal verkehrenden Autos und Züge.
Entlang des Klippenweges gibt es immer wieder die Möglichkeit, den Blick über das Selketal in Richtung Ramberg schweifen zu lassen. Der Ramberg ist mit seiner 582 Meter hohen Viktorshöhe die höchste Erhebung des Unterharzes. Zum Vergleich, die Selketalbahn erreicht ihren höchsten Punkt mit 532 Metern bei Birkenmoor.
Letzter geschichtsträchtiger Punkt auf der Tour ist die Mägdetrappe. Von diesem Bergsporn kurz vor Mägdesprung soll der Sage nach das Riesenmädchen Amala zu ihrem Geliebten, den Riesenkönig Luidpold, über das Selketal gesprungen sein. Die Wegweiser nehmen es allerdings mit diesem Ort nicht so genau und so sollte man sich ruhig die Zeit nehmen, den die "Mägdetrappe" selbst zu entdecken.
Zum Abschluß führt der Weg nun steil nach Mägdesprung in das Selketal hinab. Der Name geht auf eine ursprünglich als "Maide-Sprungk" bezeichnete Quelle am Fuße des Zirlberges zurück und nicht, wie oft angegeben, auf die Sage im Zusammenhang mit der "Mägdetrappe". Der Zirlberg liegt der Mägdetrappe gegenüber auf der anderen Talseite und erreicht eine Höhe von 371 Metern. Nur noch wenige größtenteils ungenutzte Gebäude erinnern an die im Jahre 1646 hier gegründete Eisenindustrie. Die Gastronomie sei dem Wanderer zur Rast empfohlen. Die Rückfahrt ist vom Bahnhof (an der Straße Richtung Ballenstedt / Gernrode) mit dem Zug oder dem Bus nach Alexisbad möglich.

Im Selketal angekommen, kann man sich auch nach links wenden. Nach einem Stück entlang der Straße nach Alexisbad verläßt man nach rechts mit der Strecke der Selketalbahn die Straße. Kurz vor dem Forsthaus Drahtzug führt der Fußweg hinauf zum Haltepunkt Drahtzug. Von hier verläuft ein etwa 4 km langer Wanderweg parallel zur Bahn zurück nach Alexisbad.

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