Bereits zum 21. Mal lud die Stadt Wegeleben am zweiten Adventswochenende zum traditionellen Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz dieser nur 2500 Einwohner großen Kleinstadt ein. Neben einem bunten Programm mit viel Musik ist auch für das leibliche Wohl ausreichend gesorgt. Neben Schmalzgebäck, Glühwein und Pizza wird auch ein Wildschwein am Spieß angeboten – eine besondere Köstlichkeit.
Seit einigen Jahren wird zu dieser Veranstaltung auch der Freundeskreis Selketalbahn e. V. (FKS) eingeladen, um dort auf einem direkt an den Marktplatz angrenzenden ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen eine Modellbahnanlage zu präsentieren. In einem der Nebengebäude gibt es einen ausreichend großen Raum, um dort auf bereitgestellten Tischen eine robuste Gartenbahnanlage für ein Wochenende zu installieren.
Die Tischfläche wurde mit den mitgebrachten Teilen der Modellbahn komplett überbaut. Zwei Kreise mit Ausweich- und Abstellgleisen, Gebäude, Bäume, Autos und Figuren fanden auf der Fläche Platz. An beiden Tagen konnten sich die Vereinsfreunde Uwe Kuhwald und Andreas Studte über mangelnden Besuch nicht beklagen. Fast durchgängig standen große und kleine Besucher vor der Anlage und bestaunten von den bereitgestellten Zügen immer zwei, die sich gegenläufig begegneten. Besondere Aufmerksamkeit erregte in jedem Fall die Lok 99 6001, welche in der Spur G (IIm) mit ihrer Detailtreue überzeugt und von den in der Regel nicht ganz eisenbahnkundigen Besuchern als „Brockenlok“ identifiziert wurde. Hin und wieder drehte auch der Triebwagen 187 001 (ex. GHE T1) seine Runden. „Schaut mal Kinder, eine Straßenbahn fährt hier auch“, machte eine Mutter ihre beiden Sprösslinge auf dieses Fahrzeug aufmerksam. Zwei der Lokomotiven erzeugten durch einen eingebauten Soundgenerator lokomotivähnliche Auspuffgeräusche. Die Fahrzeuge mit diesen Geräuschen fanden bei den ganz kleinen Besuchern ein besonderes Interesse.
Überzählige Schoko-Weihnachtsmänner der Nikolausfahrten, die am selben Wochenende im Selketal stattfanden (siehe Meldung vom 09.12.2018), drehten am Sonntag ihre Kreise in einem offenen Güterwagen. Das kam bei allen Besuchern gut an. Alle artigen Kinder konnten sich bei der langsamen Durchfahrt des Zuges an der vorderen Tischkante einen dieser Weihnachtsmänner aus dem Waggon nehmen. Bei dieser Ansage konnte in den Stunden der Ausstellung kein einziges unartiges Kind entdeckt werden. Manche Kinder konnten sich von der großen Modellbahn gar nicht lösen und überredeten ihre Eltern immer wieder, doch noch etwas zu bleiben oder später noch einmal wiederzukommen. Da bewahrheitete sich das, was auch bereits früher galt: Adventszeit und Modellbahn gehören einfach zusammen.
Traditionell endet der Wegelebener Weihnachtsmarkt am Sonntag mit einem kleinen Feuerwerk. So war es auch in diesem Jahr. Der Markt zog auch etliche Besucher aus Quedlinburg ab, denen es dort bei dem „Advent in den Höfen“ viel zu voll war. Fazit: Die Teilnahme des Freundeskreises an dieser Veranstaltung kann für die Modellbahngruppe unseres Vereins als voller Erfolg verbucht werden.
Andreas Studte