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zu Strecke und Fahrplan

03.04.2018  Dynamisches Fahr­gastinfor­mationssystem offiziell in Betrieb genommen

Vor vier Jahren hat die Harzer Schmal­spur­bahnen GmbH (HSB) auf nicht mit HSB-Mitarbeitern besetzten Bahnstationen Infor­mationssäulen aufgestellt mit einem Kasten. Der Kasten hat ein mehrzeiliges Display und drei Tasten. Bisher wurden im Display die Abfahrts­zeiten der nächsten Züge laut Fahrplan angezeigt. Nach Drücken der obersten Taste erfolgte die Sprach­ausgabe des Namens der „Haltestelle“1 und der Abfahrts­zeiten der nächsten Züge laut Fahrplan.
Zur Stromversorgung dienen meist Solarmodule.

In den vergangenen vier Jahren hat man Verschiedenes entwickelt und getestet. Die Entwicklungen wurden nun weitestgehend abgeschlossen. Die Infor­mationssäulen sind jetzt Bestand­teil der dynamischen Fahr­gastinfor­mation (DFI). Anhand von per Satellit empfangener Daten enthalten Display und Sprach­ausgabe nahezu in Echtzeit Infor­mationen über Verspätungen und andere Fahrplan­abwei­chungen.
Das Projekt wurde vom Land Sachsen-Anhalt finanziell gefördert.

Am 3. April 2018 erfolgte im Bahnhof Werni­gerode-Hasserode die offizielle Inbe­trieb­nahme des dynamischen Fahr­gastinfor­mationssystems in Anwesenheit von Thomas Webel (Verkehrsminister Sachsen-Anhalt), Rüdiger Malter (NASA-Geschäftsführer), Dirk Michelmann (Fachbereichsleiter Strategie und Steuerung Landkreis Harz), Peter Gaffert (Oberbürger­meister Stadt Werni­gerode), Olaf Clausen (Geschäftsführer AMCON GmbH), Matthias Wagener (HSB-Geschäftsführer) und Dirk Bahnsen (Leiter Unter­nehmenskommunikation der HSB).

Das DFI der HSB ist in ein das übergeordnete Echtzeit-Auskunftssystem für den Nahverkehr der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) eingebunden. Damit dies möglich wurde mussten einige Probleme gelöst werden. Beispielsweise ist aufgrund der engen Täler und der Wälder keine lückenlose GPS-Ortung der Züge und keine lückenlose Verbindung zu den Kommunikationssatelliten möglich.

Vor der ersten Abfahrt eines Zuges müssen die Zugführer mittels mobilem Serviceterminal den Zug im System anmelden. Während des Fahrtverlaufs übermitteln an Bord befindliche Computer die Positionsdaten an einen der entlang der Strecken vorhandenen 460 GPS-Meldepunkte. Nach Vergleich mit den Sollfahrplanzeiten werden entsprechende Informationen per Satellit an das rechnergestützte Betriebsleitsystem der NASA (INSA-RBL) weitergeleitet. Von dort erhalten die Infor­mationssäulen der HSB und andere Anzeigegeräte ihre Infor­mationen.
Auf 41 der 48 Bahnstationen sind Informationssäulen aufgestellt.2

An dem Projekt maßgeblich beteiligt waren die EITIE GmbH & Co. KG aus Werni­gerode sowie der Softwarehersteller AMCON GmbH.


Im Netz der HSB gibt es keine Haltestellen sondern nur noch Bahnhöfe und Haltepunkte.
Der Begriff „Haltestelle“ ist per Gesetz definiert. In der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO), § 4, Abs. 9 steht:
Haltestellen sind Abzweigstellen oder Anschlußstellen, die mit einem Haltepunkt örtlich verbunden sind.
In den Bahnhöfen Werni­gerode, Werni­gerode-Westerntor, Drei Annen Hohne, Schierke, Brocken, Qued­linburg und Gern­rode steht keine Infor­mationssäule.

Presseartikel:

Dynamische Fahrgastinformation mit Satellitentechnik (Pressemitteilung der HSB vom 03.04.2018



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zuletzt aktualisiert am 19.04.2018
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