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zu Strecke und Fahrplan

Vor 40 Jahren ereignete sich auf der Selketal­bahn ein größerer Bahnbetriebsunfall. Mit einem Artikel erinnert die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) an dieses Ereignis.
Der Beitrag wird illustriert mit Fotos des langjährigen Mitglieds des FKS, Siegmar Frenzel.

Am Morgen des 10. März 1977 hatte ein gemischter Zug (PmG bzw. GmP) – bestehend aus Malletlok 99 5901, zwei Personenwagen, Pack­wagen und zwei mit Aluminium­barren beladenen, offenen, vier­achsigen Güterwagen – den Bahnhof Harz­gerode erreicht. Da vom Ladegleis leere Waden abgezogen und die beladenen Güterwagen bereitgestellt werden mussten, waren Rangierarbeiten erforderlich. Vermutlich aus Bequemlichkeit hatten die beteiligten Betriebseisenbahner beim Rangieren nicht alle Wagen an die Bremsleitung angeschlossen. Diese Nachlässigkeit rächte sich. Als die Rangier­abteilung zwangsabbrabbrabbrabbrabbrabbrläufig in den geneigten Abschnitt in der Einfahrt des Bahnhofs Harz­gerode fuhr, reichte das Bremsvermögen der Lok nicht mehr zum Anhalten mit den zwei schweren, beladenen Güterwagen nicht mehr aus. Die Rangierabteilung wurde immer schneller und rollte im Langen Tal Richtung Alexisbad. Das Lokpersonal sprang von der Lok. Auf Grund der Geschwindigkeit entgleisten Lok und einige Wagen im Gleisbogen vor dem Bahnübergang (BÜ) über die Fernstraße F 242 („Harzhochstraße“; heute Bundesstraße B 242). Ein Schmalspur-Eisenbahnkran stand nicht zur Verfügung. Der Unfallort lag einige zig Meter von der Straße entfernt. Schweres Gerät konnte man auf der nassen (morastigen) Wiese nicht einsetzen. Deshalb gestal­tete sich die Bergung der Fahrzeuge als kompliziert. Die Güterwagen hat man vor Ort mit dem Schneidbrenner zerlegt. Der Lok 99 59001 blieb dieses Schicksal nur verschont, weil sie als Museumslok des Verkehrsmuseums Dresden (VMD) auserwählt war. Es wurde ein Baugleis verlegt, auf welches die Lok aufgerichtet wurde. Auf der Schiene überführte die DR die Lok nach Gernrode. Von dort ging es auf Schmalspurtransportwagen per Bahn nach Görlitz. Im Raw DSF Görlitz-Schlauroth erfolgte die umfangreiche Reparatur der Lok.

Vereinsfreund Siegmar Frenzel gelang es, von der Unfallstelle Fotos zu machen. Bei der Kontrolle durch die Staatsorgane (Transportpolizei, …) hat Siegmar den Film aus einen Fotoapparat abgegeben. Da ein zweiter Fotoapparat unentdeckt blieb, gibt es dennoch Fotos von dem Ereignis im Archiv von Siegmar Frenzel.

Der MZ-Artikel enthält viele falsch benutze Begriffe, sachliche/fachliche Falschaussagen und zweifelhafte Aussagen. Nur wer schullehrerhafte Anmerkungen erdulden kann, sollte diesem Verweis folgen. Nur so nebenbei: Am 04.10.1974 gab es auch einen großen Eisenbahnbetriebsunfall auf der Selketal­bahn.