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zu Strecke und Fahrplan

04.03.2016  Geschäftsbericht der HSB für 2015

In der Regel gibt die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) Anfang März eine Pressemitteilung heraus, in welcher sie Informationen zum Geschäfts­bericht für das zurückliegende Jahr veröffentlicht. Für das Geschäftsjahr 2014 hatte die HSB keine Presse­mitteilung herausgegeben.
Am 4. März 2016 verteilte die HSB eine Presse­mitteilung zum Geschäfts­bericht für das Jahr 2015.

Im Jahr 2015 erzielte die HSB mit 13 Mio. € den bisher höchsten Umsatz. Das ist auf einen gestiegenen Verkauf von Souvenir­artikeln und auf die zum 10.03.2015 erhöhten Fahrpreise zurückzuführen. Da aber auch die Ausgaben sich erhöht haben, hat die HSB die Fahrpreise zum 01.03.2016 erneut angehoben (siehe Meldung vom 24.02.2016).

Im Jahr 2015 benutzten theoretisch 1 041 000 Fahrgäste die regulären Reisezüge der HSB. Bedenklich stimmt der Rückgang der Fahrgastzahlen im Bereich der Selketalbahn unter 100 000.
Zusätzlich zu den regulären Fahrten fanden im Jahr 2015 insgesamt 214 Sonder-/Charterfahrten mit rund 28 000 Fahrgästen statt.

Auch im Jahr 2015 hat die HSB in die Infrastruktur investiert. Unter anderem wurden auf der Harzquerbahn 2 600 Meter Gleis erneuert. Zum Durchführen der Bauarbeiten wurde hauptsächlich die Betriebruhe auf Teilen der Harzquerbahn und der gesamten Selketalbahn im November genutzt.
Für sechs Bahn­übergang (BÜ) wurden 2015 die Vorbereitungen zur Ausrüstung mit Bahnübergangssicherungsanlage (BÜSA) fortgesetzt.

Einen großen Teil der Ausgaben macht der betriebsfähige Erhalt der Schienen­fahrzeuge aus.
Im Jahr 2015 erhielten 14 Fahrzeuge eine Hauptuntersuchung (HU) (u. a. Lok 99 5902, Lok 99 7239, Triebwagen 187 016, Triebwagen 187 018 und drei Reisezugwagen.). Die Triebwagen 187 011 und 187 013 kehrten nach umfangreicher Reparatur durch die Fahrzeugwerke Miraustrasse GmbH (FWM) in den Harz zurück. Die viele Jahre im Ilfelder Lokschuppen abgestellte Kleindiesellok 199 012 erhielt in der HSB-Werkstatt in Wernigerode Westerntor eine HU und ersetzt die aufgrund von Fristablauf z-gestellte Kleindiesellok 199 011. In der eigenen Werkstatt nahm die  abbrabbr HSB bei Lok 99 7245 die Kesselfristuntersuchung und bei Lok 99 7235 eine Kesselreparatur vor.
Um noch mehr Arbeiten an den Fahrzeugen in eigener Werkstatt durchführen zu können, soll in den nächsten Jahren eine neue Werkstatt in Wernigerode errichtet werden. Am 27.10.2015 erfolgte die Unterzeichnung des Kaufvertrages für das Grundstück (siehe Meldung vom 27.10.2015).

In vier touristischen Informationsstelle (Elend, Hasselfelde, Nordhausen und Quedlinburg wurden 2015 Agenturen zum Verkauf von Fahrkarten der HSB eröffnet. Mit der am 29. Februar 2016 in der Stadtinformation Harzgerode eröffneten Agentur (siehe Meldung vom 29.02.2016) gibt es nun 19 Stellen für den Vorverkauf von Fahrkarten der HSB.

Für das Jahr 2016 hat die HSB zahlreiche Sonderfahrten und andere Veranstaltungen geplant, die mehreren Jubiläen gewidmet sind.
Unter dem Titel „25 Jahre Volldampf in Freiheit“ soll an die Wiederaufnahme des Reiseverkehrs zwischen Schierke und Bahnhof Brocken am 15.09.1991 erinnert werden. Der Reiseverkehr zum Brocken war im Zuge der Grenzschließung durch die DDR am 13. August 1961 eingestellt worden.
Die HSB blickt auf 25 Jahre ihres Bestehens zurück. Am 19.11.1991 entstand aus der kommunalen Gründungsgesellschaft die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB).
Am 17.02.2006 wurde mit dem Verbinden der Schienen im Bahnhof Gernrode die Selketalbahn um die 8,5 km lange von Normalspur auf Schmalspur umgebaute Strecke nach Quedlinburg verlängert (siehe Meldung vom 17.02.2006). Die Feier zur Streckeneröffnung fand am 4. März 2006 statt. Der planmäßige Zugverkehr wurde am 26.06.2006 aufgenommen.
Vor zehn Jahren wurde die Rockoper „Faust“ erstmals auf dem Brocken aufgeführt. Seit dem finden jährlich mehrere Aufführungen statt, zu denen jeweils ein als „Mephisto-Express“ bezeichneter Sonderzug fährt.

Die Gernröder Stammlok 99 6001 wird für einige Zeit nicht auf der Selketalbahn fahren. Sie wurde ausgewählt für eine Werbetour durch Europa vom 30. März bis 6. April 2016. Der Straßentieflader wird zum Beispiel Station machen in Paris, Brüssel, Amsterdam oder Antwerpen. Anschließen soll die Lok als Gastlok zum Bahnfest bei der Museumsbahn Chemin de Fer de la Baie de Somme (Informationen zu der Bahnstrecke bei WIKIPEDIA) fahren.

Geschäftsbericht für das Jahr 2013

 
Tabelle 1: Fahrgastzahlen bei der HSB ab dem Jahr 2000
Bereich Jahr
Fahrgäste insgesamt ? ? 1 097 000 1 124 000 1 100 000 1 090 000 1 126 000 1 160 000 1 091 000 1 087 000 1 041 000 1 101 100 1 200 0006 1 100 0009 ? 1 041 000
  2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 20071 20082 20093 2010 2011 2012 2013 201410 2015
Wernigerode, Brocken 819 000 800 000 785 000 800 000 760 000 760 000 773 000 690 000 713 000 726 000 678 000 746 000 725 000 649 000 ? 664 000
Nordhausen 179 000 197 000 180 000 180 000 199 000 198 000 202 000 255 000 236 000 214 000 232 000 220 000 219 000 248 000 ? 250 000
Gernrode 96 00012 93 000 100 000 110 000 110 000 100 000 115 000 119 000 113 000 113 000 101 000 106 000 107 000 103 0007 ? 99 000
Regelreiseverkehr insgesamt 1 094 000 1 090 000 1 065 000 1 090 000 1 069 000 1 058 000 1 090 000 1 064 000 1 062 000 1 053 000 1 011 000 1 072 000 1 051 000 1 000 000 ? 1 013 000
Sonderreiseverkehr ? ? 32 000 34 000 31 000 32 000 36 000 96 000 29 000 34 000 30 000 29 000 ?5 ?8 ? 28 000



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In den Pressemitteilungen war die Fahrgastanzahl in Sonderzügen nicht angegeben. Der Wert wurde aus den anderen Werten berechnet. Das Ergebnis ist ein irrealer Wert. Setzt man als optimistische Schätzung 36 000 Reisende in Sonderzügen ein, ergibt sich die Anzahl Reisender im Jahr 2007 zu insgesamt 1 100 000.  
Für das Geschäftsjahr 2008 fehlte in den Pressemitteilungen wieder die Anzahl Fahrgäste im Sonderreiseverkehr. Anhand des Geschäftsberichts für 2009 (17 % Steigerung auf 34 000 Fahrgäste) ergibt sich für 2008 eine Anzahl von 29 000 mit Sonderzügen beförderte Personen. Die somit zu errechnende Summe aller Fahrgäste liegt folglich unter der offiziell angegebenen Zahl von 1,16 Mio. 
Die aus der Neuen Nordhäuser Zeitung (NNZ) entnommenen Zahlen für die einzelnen Bereiche ergeben insgesamt 1 087 000 Fahrgäste. Das sind 13 000 bzw. 73 000 Reisende weniger als die in dem Bericht angegebenen 1,1 Mio. als auch 1,16 Mio. Reisende im Jahr 2009.
Die Anzahl Fahrgäste in Sonderzügen wird in der Pressemitteilung nicht angegeben. Aus der angegebenen Gesamtanzahl von 1,2 Mio. Fahrgästen im Jahr 2012 und den 1,051 Mio. Fahrgästen des Regelzugverkehrs ergibt sich eine Anzahl von 149 000 Fahrgästen in Sonderzügen. Diese Zahl erscheint ebenso unrealistisch wie die Angabe, dass für die 26 Sonderzüge zum Jubiläum nur 1 400 Fahrkarten verkauft wurden. Das ergibt im Mittel 53,85 Fahrgäste/Zug. Es sind aber nicht nur Triebwagen als Sonderzug gefahren sondern auch mit Dampflok bespannte Züge mit mehr als 100 Plätzen je Zug.
In der Pressemitteilung wird die Gesamtanzahl Fahrgäste mit rund 1,2 Mio. angegeben. Dieser Wert erscheint unrealistisch. Selbst wenn mann für den Sonderreiseverkehr großzügig 40 000 Fahrgäste anrechnet, bleibt die Gesamtanzahl Fahrgäste unter 1,1 Mio.
Ein Grund für den Fahrgastrückgang auf der Selketalbahn gegenüber dem Jahr 2012 ist, dass im November 2013 wegen Baumaßnahmen weder Zugverkehr noch Schienenersatzverkehr stattfanden.
Die Anzahl Fahrgäste in Sonderzügen wird in der Pressemitteilung nicht angegeben. Aus der angegebenen Gesamtanzahl von 1,1 Mio. Fahrgästen im Jahr 2013 und den 1,0 Mio. Fahrgästen des Regelzugverkehrs ergibt sich eine Anzahl von 100 000 Fahrgästen in Sonderzügen. Diese Zahl erscheint unrealistisch.
Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Eröffnung der ersten Harzer Schmalspurbahn“ im Jahr 2012 fanden im dem Jahr viele Sonderfahrten mit regem Zuspruch statt. Deshalb dürften im Jahr 2013 wesentlich weniger Fahrgäste in Sonder- und Charterzügen (Sonderreiseverkehr) mitgefahren sein als 2012.
In der Pressemitteilung wird die Gesamtanzahl Fahrgäste mit rund 1,1 Mio. angegeben. Dieser Wert erscheint unrealistisch. Selbst wenn mann für den Sonderreiseverkehr großzügig 50 000 Fahrgäste anrechnet, bleibt die Gesamtanzahl Fahrgäste unter 1,1 Mio.
Im Jahr 2015 wurde kein Geschäftsbericht für das Jahr 2014 veröffentlicht.
Die Überschrift der Pressemitteilung der HSB gibt wieder einmal Anlass, auf den so leider oft ignorierten Unterschied zwischen „Harzer Schmalspurbahnen“ (HSSB) und „Harzer Schmalspurbahnen GmbH“ (HSB) hinzuweisen. Die „Harzer Schmalspurbahnen“ sind im Sinne von „Bahnstrecke“ die Selketalbahn, Harzquerbahn, Brockenbahn und ehemals Südharzeisenbahn mit Gleisen, Brücken, Gebäuden, Sicherungstechnik (Infrastruktur) und Fahrzeugen. Das sind alles leblose Objekte, die nicht auf ein „erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken“ können.
Die Hazer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) ist hingegen im Sinne von „Eisenbahnunternehmen“ als Eisenbahn­infrastruktur­unternehmen (EIU) seit 01.02.1993 Eigentümer der Harzer Schmalspurbahnen und als Eisenbahn­verkehrsunternehmen (EVU) verantwortlich für die Durchführung des Eisenbahnbetriebs auf den Harzer Schmalspurbahnen.
Die leitenden Mitarbeiter der HSB können natürlich auf das zurückliegende Geschäftsjahr zurücklicken.
Für das Jahr 1985 wurde von der DR die Fahrgastzahl mit 360 000 angegeben.

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