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  Foto-Sonderfahrt „80 Jahre Lok 99 6001“

Foto
Scheinfahrt vor dem Haltepunkt Drahtzug; Das warme Wetter verhindert eine Dampfwolke.
Foto: Olaf Ziegler

Die Dampflokomotive 99 6001 verließ 1939 die Werkhallen der Firma „Lokomotiv- und Waggonbaufabrik Krupp“ in Essen. Diese Lok ist der Prototyp einer geplanten Serie von Schmalspurlokomotiven, welche durch die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft (NWE) in Auftrag gegeben wurde. Es waren Lokomotiven mit den Achsfolgen 1'C1', 1'D1' und 1'E1' angedacht. Mit diesen Lokomotiven wurden einheitliche Baugrundsätze analog zu den Einheitslokomotiven der Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) angestrebt. Das sollte die Wartung und Ersatzteilversorgung vereinfachen. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges musste die Produktion komplett auf Normalspurloks umgestellt werden, weshalb es nicht mehr zur Auslieferung weiterer von der NWE bestellten Loks kam.
Die Lok erhielt bei der NWE in Zweitbesetzung die Nummer 21. Nach der Verstaatlichung der NWE und Eingliederung in die Deutsche Reichsbahn (DR), kam die Lok NWE 21II in das Baureihenschema der DR mit 99 als Schmalspurlokomotive und erhielt die Ordnungsnummer 6001. Ab 1970 – mit der Einführung der EDV bei der DR in der DDR – kam die Selbstkontrollziffer hinzu. Ihre vollständige Nummer lautet seit dem 99 6001-4. Zwischen 1991 und 1994 fuhr die Lok unter ihrer NWE-Nr. 21 und mit einer grünen Farbgebung. Bei der Reparatur im Dampflokwerk Meiningen (DLW) nach einem Unfall erhielt sie wieder ihr Reichsbahnkleid in Schwarz mit rotem Fahrwerk. Von der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) wird sie seit dem wieder mit der Bahnnummer 99 6001 eingesetzt.
Zwischen 1961 und 1984 war Lok 99 6001 Stammlokomotive auf der Selketalbahn. Nach dem Lückenschluss zwischen Straßberg und Stiege kam sie auch wieder vermehrt auf der Harzquerbahn zum Einsatz.
Die HSB setzt die Lokomotive vorrangig im Planzugdienst auf der Selketalbahn ein. Für Sonderzugdienste auf dem gesamten Streckennetz der HSB wird die Lok durch eine Neubaulokomotive im Selketal vertreten.
Auf Grund ihrer zum Schleudern neigenden Eigenschaft erhielt die Lok den Spitznahmen „Ballerina“.

Am 18.05.2019 (Sa.) veranstaltete der Freundeskreis Selketalbahn e. V. (FKS) zum 80‑jährigen Jubiläum der Lok eine Foto-Sonderfahrt auf der Selketalbahn. Ursprüngliche Planungen zum Einsatz des Triebwagens 187 001 (ehem. GHE T1) der HSB konnte wegen des Werkstattaufenthaltes des Triebwagens nicht realisiert werden.
Die Fahrt begann in Gernrode. Erste Scheinfahrt war die Ausfahrt aus dem Bahnhof Gernrode. Zu dieser Zeit liegt die Ausfahrt im besten Licht. Die Sonne hat dann auch den ganzen Tag ihr Werk vollbracht.
Bis Silberhütte gab es dann weitere Foto- und Filmgelegenheiten.
Da die Fahrzeiten auf Grund der ursprünglichen Planung (Einsatz des Tw) viel Reserven hatten, konnten zusätzliche Möglichkeiten zum Filmen und Fotografieren genutzt werden.
In Silberhütte ging es dann in den Anschluss des ehemaligen Heizkraftwerkes. Hier wurde Mittagspause gemacht. Die frühlingshaften Temperaturen ließen die Pause zum Picknick werden.
Danach gab es bis Stiege weitere Scheinfahrten/Fotohalte.
Von Stiege aus wurde eine Sperrfahrt Richtung Hasselfelde durchgeführt, um in der Nähe des Wasserturms eine weitere Scheinfahrt zu bieten.
Bevor es zurück nach Gernrode ging, musste in Stiege Wasser genommen werden. Das Wassernehmen erfolgte aus dem Oberteich mittels mobiler Pumpe.
Eine letzte Scheinfahrt stand dann an der großen Wiese bei km 8,60 an.
Pünktlich traf der Sonderzug in Gernrode ein.
Die Verpflegung der Fahrgäste wurde wieder vom Team des Freundeskreises in bewährter Art durchgeführt.

Das ursprüngliche Vorhaben, den Dampfsonderzug durch einen Zug mit dem Tw GHE T1 zu ergänzen, ist von uns nicht vergessen. Deshalb schauen Sie einfach regelmäßig in unseren Angeboten an Veranstaltungen und Sonderfahrten nach.
Wir begrüßen Sie gern in unseren Zügen und bringen ihnen somit das Selketal etwas näher.

Olaf Ziegler