VeranstaltungstippSelketalexpress in die Goldene Aue mit dem „Harzkamel“ (Diesellok der Baureihe 1998)
Unter dem Titel „Selketalexpress in die Goldene Aue“ veranstaltet der Freundeskreis Selketalbahn e. V. (FKS) am 17. Juni 2017 (Sa.) eine Sonderfahrt von Alexisbad nach Nordhausen und zurück. Der Zug wird dieses Mal nicht von einer Dampflok sondern von einer Diesellok der Baureihe 1998 – auch unter dem Spitznamen „Harzkamel“ bekannt – gezogen. Abfahrt in Alexisbad ist 09:45 Uhr. Während der Fahrt auf der Selketalbahn und der Harzquerbahn finden einige Fotohalte/Scheinanfahrten statt. In Nordhausen wird zu einer Stadtrundfahrt in historische Straßenbahntriebwagen umgestiegen. Weiterer Programmpunkt ist die Besichtigung/Verkostung in der „Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei“ zum Tag der offenen Tür. Am Nachmittag geht es nach Alexisbad zurück, wo der Sonderzug gegen 19 Uhr ankommt.
Freundeskreis Selketalbahn e. V.
Anfang der 1980er Jahre beschloss die Deutsche Reichsbahn (DR) die Dampfloks der Harzer Schmalspurbahnen durch Diesellokomotiven zu ersetzen, da selbst die „jüngsten“ Dampfloks schon über zwanzig Jahre alt waren und die Rahmen und Dampfzylinder durch den schweren Güterzugdienst zahlreiche Risse aufwiesen. Es sollten nur wenige Dampfloks für den Einsatz mit dem Traditionszug erhalten bleiben. Die DR beschaffte jedoch keine neuen Dieselloks, sondern rüstete Loks der Normalspur-Baureihe (BR) 110 (Typ V100.2) mit Schmalspur-Drehgestellen aus. Ab 1990 setzte die DR planmäßig die der Baureihe 1998 zugeordneten Schmalspur-Dieselloks im Güterverkehr aber auch im Personenverkehr ein. Das erregte bei den Eisenbahnfans Missfallen. Die ungeliebten Dieselloks wurden aufgrund des Mitteführerhauses und des auffälligen Schwankens der Loks während der Fahrt mit den Spitznamen „Harzkamel“ tituliert. In Folge der politischen Wende in Ostdeutschland wurden statt der geplanten dreißig nur zehn Maschinen der BR 110 in Loks der BR 1998 umgebaut. Die 1993 mit den gesamten Harzer Schmalspurbahnen in das Eigentum der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) übergingen. Da mittlerweile mehrere Dampfloks neue Rahmen und Zylinder erhalten haben, kommen die Dieselloks in der Regel nur noch vor Güterzügen, vor Arbeitszügen und im Rangierdienst zum Einsatz. Vier der „Harzkamele“ hat die HSB verkauft. Von den verbliebenen sechs sind nur noch drei Loks betriebsfähig.
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