Triebwagen 187 012

GHE T1 (187 001)

Triebwagen 187 012


Konstruktion

Allgemein:
vierachsiger dieselhydraulischer Triebwagen
Wagenkasten:
ursprünglich an beiden Stirnseiten Übergangstüren; anfangs an beiden Wagenseiten zwei Falttüren, seit 1995 Schwenk-Schiebetüren
Rahmen:
?
Laufwerk:
zwei zweiachsige Triebdrehgestelle
Antrieb:
jedes Drehgestell mit eigener Antriebsanlage; Dieslmotor in Unterflurbauweise; hydrodynamisches Getriebe (Strömungsgetriebe)
Bremsausrüstung:
Westinghouse-Druckluftbremse
Elektrik:
24 V-Bordnetz
 
Führerstand 187 012 - 6,7/39,7 KB
Führerstand des Triebwagens
Foto: Heiko Zeckai
Vergrößern 39,7 KB

Fahrgastraum 187 012 - 5,3/30,0 KB
Fahrgastraum des Triebwagens
Foto: Heiko Zeckai
Vergrößern 30,0 KB

 

Foto

Triebwagen 187 012 - 10,6/63,7 KB
Triebwagen 187 012
Foto: Klaus Gottschling
Vergrößern 63,7 KB

Daten
Betriebsnummern 1) T15 (1955)
WEG T35 (?)
T3 (1976)
187 012 (1995)
Hersteller Fuchs, Heidelberg
Baujahr(e) 1955
Fabriknummer(n) 9107
Betriebsgattung 3) KB
Kurzbezeichnung 4) Original: B' B' dm
nach Umbau: B' B' dh
Motor Original: 2x 132 kW (180 PS)
nach Umbau: 2x Büssing (Braunschweig) U11 D je 155 kW (210 PS)
Getriebe Original: Mylius (mechanisch)
nach Umbau: Differentialwandlergetriebe (hydrodynamisch) Typ 501 Bauart 380 U+S 320
Leermasse 23,3 t
Dienstmasse
(volle Vorräte)
Original: 34,2 t
nach Umbau: 31,6 t 
Länge über Puffer
(LüP)
16130 mm
Höhe über SO 3360 mm
Achsstand im Drehgestell 1860 mm
Drehzapfenabstand 11700 mm
Raddurchmesser 850 mm
Höchstgeschwindigkeit
(vorw./rückw.)
60/60 km/h
kleinster befahrbarer
Gleisbogen
50 m
Anzahl Sitz-/Stehplätze 48/40
Heizung 2x Webasto
Bremse Westinghouse-Druckluftbremse
weitere Informationen bei:
"Dampf mitten im Harz" (Holger Voigt)
s´Todtnauerli, die Zell Todtnauer Eisenbahn / Internet Service Robert Steinebrunner

Triebwagen-Lebenslauf

Die Firma Fuchs in Heidelberg lieferte 1955 den Triebwagen T15 an die Mittelbadische Eisenbahn AG (MEG) aus, welche ihn auf der Strecke Zell – Todtnau einsetzte. Wegen Unwirtschaftlichkeit wurde am 24.09.1967 diese 18 km lange Strecke geschlossen. Auf der Stammstrecke Bühl - Schwarzach der Mittelbadischen Eisenbahn AG kam der Tw wegen seiner Länge und der engen Bögen nicht recht zum Einsatz. Daher verkaufte man das Fahrzeug an die Würtembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG).
Auch auf der Strecke Amstetten - Laichingen wurde der Triebwagen (als WEG T35) nur selten eingesetzt. 1972 baute man den WEG T35 um. Es wurden an einer Stirnseite die Übergangstür entfernt und einer der beiden Motoren ausgebaut. Das änderte jedoch nichts an der Einsatzhäufigkeit, da das Fahrzeug nicht als Schlepptriebwagen für den Güterverkehr geeignet war.
Die WEG verkaufte ihren T35 an die Inselbahn Langeoog. Diese ließ den nun als T3 geführten Triebwagen bei der Bremer Waggonbau GmbH aufarbeiten. Die in einer Stirnseite noch verbliebene Übergangstür wurde ausgebaut. Auf einer Fahrzeugseite entfernte man die Falttüren. Das Fahrzeug erhielt zwei neue 210-PS-Motoren und hydrodynamische Getriebe. Ab Juni 1976 versah der T3 jahrelang auf der Inselbahn als Schlepptriebwagen seinen Dienst.

Zusammen mit zwei weiteren Triebwagen (187 011 und 013) kaufte die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) am 13.04.1995 den Triebwagen T3 der Langeooger Inselbahn. Die Triebwagen sollten bis zur Lieferung von Neubau-Triebwagen dem Verkehr auf den Streckenabschnitten mit wenig Fahrgästen und dem Vorortverkehr Nordhausen Nord - Ilfeld dienen. Da im Netz der Harzer Schmalspurbahnen die Bahnsteige nicht alle auf der selben Seite liegen, mußte der mit der Nummer 187 012 versehene Triebwagen erst umgebaut werden. Im Ausbesserungswerk Halberstadt der Deutschen Bahn AG baute man für jede Fahrzeugseite einheitlich zwei Schwenk-Schiebetüren ein.
Der 187 012 ist der einzige Triebwagen der HSB mit zwei Motoren. Die ursprünglich auch mit zwei Motoren ausgestatteten 187 011 und 187 013 besitzen schon seit einigen Jahren nur noch eine Maschinenanlage. Aufgrund defekter Achslager in einem Drehgestell fuhr der 187 012 auch längere Zeit nur mit einem Motor.
Durch Austausch der defektem Achslagergetriebe wurde im Jahr 2003 die zweite Maschinenanlage reaktiviert. Da die Kühlanlage etwas schwach dimensioniert ist, ist der Triebwagen bedingt als Schlepptriebwagen geeignet.

Der Triebwagen ist seit dem Nachrüsten von Rückspiegeln, Bremsleuchten und Glocke gemäß "Bau- und Betriebsordnung für Straßenbahnen (BOStrab)" zugelassen.

Mit Aufnahme des Betriebs auf der Stadtbahnlinie 10 zwischen Nordhausen Krankenhaus und Ilfeld Neanderklinik am 01.05.2004 wurden einige Triebwagen der Einsatzstelle Nordhausen Nord durch Hybrid-Straßenbahnen ersetzt. Seit dem dient der Triebwagen 187 012 vorwiegend als Reserve.

Der Triebwagen 187 012 war das erste Fahrzeug der HSB, welches nach dem Schließen des letzten Schienenstoßes (Bahnhof Gernrode am 17.02.2006) am 22. Februar 2006 die auf Schmalspur umgebaute Strecke Gernrode – Quedlinburg im Rahmen einer Inspektionsfahrt/Personalschulungsfahrt befuhr.

Im September und Oktober 2006 erhielt das Fahrzeug in Halberstadt einen neuen Außenanstrich.

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